Wer Zeit hat und im Winter ein warmes Platzerl sucht, ist in einem Museum durchaus gut aufgehoben ;o): Wien bietet im Herbst/ Winter Dauerbrenner wie Klimt und Schiele, aber auch einige Ausstellungen zu moderneren Werken für alle, die sich schön langsam am frühen 20. Jahrhundert sattgesehen haben (muss zugeben, das trifft momentan auf mich zu..*räusper*... vllt. nur eine Phase?).
ALBERTINA
Ein Albertinabesuch ist diesen Herbst äußerst empfehlenswert (und surrealistisch). Wenn man ihn für den Zeitraum zwischen 30. November 2011 und 15. Jänner 2012 einplant, kann man dabei gleich drei ausgesprochene "Schmankerl" anschaun:
Von 9. November 2011 bis 26. Februar 2012 ist René Magritte in Das Lustprinzip zu bestaunen. "Mehr als 100 Werke aus aller Welt und aus allen Stadien seines künstlerischen Werdegangs werden in der Ausstellung gezeigt" wobei "seine künstlerischen Methoden [wie] der Gebrauch immer wieder kehrender Gegenstände, das allgegenwärtige Thema der Ver- und Enthüllung sowie die Auseinandersetzung mit dem alltäglich Banalen und Erotischen" dabei in den Mittelpunkt gestellt werden. Magritte hab ich noch nie gesehn, obwohl "man ihn halt kennt"- den geb ich mir sicher :o)
Joan Miró Série noire et rouge, 1938 Sammlung Gilbert Kaplan, New York, Photo: Ardon Bar-Hama/VBK, Wien 2011 |
Zwischen dem ganzen Surrealismus ein bisschen Pause für's Gemüt kann man dann von 21. Oktober 2011 bis 22. Jänner 2012 in der Sammlung Forberg bekommen, die einen recht bunten Streifzug durch das 20. Jahrhundert zu bieten hat - unter anderem kann man dort Franz Marc, Paul Klee, Pablo Picasso, August Macke, Max Ernst etc. bewundern - sehr fein. :o)
(Quelle: http://www.albertina.at/)
LEOPOLDMUSEUM
Das Leopoldmuseum setzt diesen Herbst/ Winter auf Altbewährtes und Naheliegendes, traut sich aber auch, einen Blick auf andere österreichische Künstler zu werfen und sich mit Zeitgenössischem zu befassen.
Von 23. 2011 bis 30. Jänner 2012 kann man in der Ausstellung Egon Schiele - Melancholie und Provokation vor allem das Frühwerk des jung verstorbenen Künstlers betrachten, das von einer "tiefen Melancholie und Trauer, aber auch von einer Faszination am Ungewöhnlichen und Ekstatischen geprägt" ist. Daneben werden aber auch sechs weitere KünstlerInnen eingebracht, die in "je einem eigenen Raum in einen spannenden Dialog mit dem Werk und der Persönlichkeit des exzentrischen Künstlers der Jahrhundertwende" treten und dabei in den Bereichen Bildende Kunst, Tanz und Performance tätig werden. Hm. Klingt ein bissl grenzwertig, aber andrerseits durchaus mutig; man kann ja auch nicht immer nur das Alte zeigen, ohne mit neuen Ideen weiterhin für die Besucher attraktiv zu bleiben.
Auch die beiden anderen, im Herbst gezeigten Ausstellungen des Leopoldmuseums bewegen sich weg vom frühen 20. Jahrhundert:
Von 14. Oktober 2011 bis 30. Jänner 2012 widmet sich The Excitement Continues der zeitgenössischen Kunst aus der Sammlung Leopold II. Die durch die Auswahl der Sammler (Rudolf und Elisabeth Leopold) subjektiv zusammengetragenen Werke bilden "einen Querschnitt österreichischer und internationaler Kunst nach 1945", der bisher großteils nicht öffentlich zu sehen war. In dieser anlässlich des 10-jährigen Eröffnungsjubiläums des Leopold Museums Ausstellung finden sich neben den Werken von Otto Muehl unter anderem auch die von "Josef Mikl, August Walla, Robert Zeppel-Sperl, Kurt »Kappa« Kocherscheidt, Elke Krystufek, Robert Kern, Alfred Klinkan und Peter Weibel" - und da ich von diesen Namen keinen so wirklich kenne, ist es wohl eine gute Idee, sich die Ausstellung wenigstens mal durchzuschauen.. *lach*..
Hermann Nitsch, Architekturzeichnung, 2006 © Atelier Hermann Nitsch |
Ich würd zwar für eine einzelne dieser Ausstellungen nicht extra ins Leopoldmuseum gehen, aber wenn man einmal Eintritt zahlt und dafür alle drei anschaun kann, zahlt sich's wohl aus, auch mal ein bissl Neuland zu betreten.
(Quelle: http://www.leopoldmuseum.org/de)
BELVEDERE
Das Belvedere bleibt mit der Ausstellung Gustav Klimt / Josef Hoffmann - Pioniere der Moderne auf der sicheren Seite und wieder beim frühen 20. Jahrhundert. Von 24. Oktober 2011 bis 4. März 2012 kann man so eine Ausstellung über den Maler Gustav Klimt und den Architekten Josef Hoffmann anschaun, deren intensive Zusammenarbeit "mit der Beethovenausstellung (1902) in der Wiener Secession sowie dem Palais Stoclet (1905-1912) in Brüssel im Bereich des Gesamtkunstwerks neue Maßstäbe in Europa" gesetzt hat. "Zahlreiche Werke wie z.B. Klimts Bildnis Fritza Riedler, in dem sich Hoffmanns charakteristische Handschrift deutlich wiederspiegelt, belegen die wechselseitigen Einflüsse dieser Pioniere der österreichischen Moderne, die die umfassende Sonderausstellung auch in Bezug zur Wiener Werkstätte untersucht."
Freunde des Jugendstils haben also auch diesen Herbst was zu sehen :o)
(Quelle: http://www.belvedere.at/)