Es ist Zeit für eine kleine Ausstellungsvorschau/ -ankündigung. Und der abgedeckte Zeitraum ist ob meines seltsamen Timings etwas weit gefasst - dementsprechend kommt in diesem Beitrag Einiges auf euch zu (ab "Sommer 2013" unterteile ich sie wieder besser, versprochen ;o)..) -- vor allem auch, weil mich diesmal so viele Ausstellungen ansprechen.
Jep, das neue Jahr ist da, für einige haben die Semesterferien begonnen und Wien hat, sozusagen, Unmengen an Ausstellungen für die echte Wienerin, den Wahlwiener, die Pendlerin und auch den spontanen Wienbesucher zu bieten. Hier, wie immer, eine rein subjektive Auswahl.
Belvedere
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Friedensreich Hundertwasser
Der große Weg, 1955
Kunstharz auf Leinwand 158 x 158 cm
Der große Weg, © 2012 Namida AG, Glarus, Schweiz |
Hundertwasser - Japan und die Avantgarde
Orangerie, Unteres Belvedere
Ein Muss für Fans von unsrer Wiener Müllverbrennungsanlage: Von 6. März bis 30. Juni 2013 werden über 40 Werke des österreichischen Künstlers Hunderwasser mit Werken der internationalen Avantgarde ins Rechte (avantgardistische) Licht gerückt:
Hundertwasser, dessen künstlerischer Durchbruch eng mit seinem einjährigen Aufenthalt in Japan verknüpft ist, war wie viele europäische Künstler seiner Zeit von Gedanken des Taoismus und des Zen-Buddhismus inspiriert. Mit seiner speziellen Malweise und Bildkomposition und seinen Malaktionen entwickelte er Ende der 1950er Jahre "eine eigene künstlerische Reife" und bewegte "sich ganz
auf der Höhe der internationalen Avantgarde bewegte".
Jedenfalls zeigt das Belvedere anhand
ausgewählter Werke den direkten und indirekten Zusammenhang zwischen dem Frühwerk Hundertwassers und der Avantgarde, vertreten durch zahlreiche Werken der internationalen
Avantgarde, wie Yves Klein, Piero Manzoni, Lucio Fontana, Jean
Dubuffet, Tetsumi Kudo, Akira Kito, Yayoi Kusama.
Fritz Wotruba - Leben, Werk und Wirkung
Das Belvedere widmet einem weiteren österreichischen Künstler eine Ausstellung: Noch bis 07. April 2013 kann man sich eine Schau über den Bildhauer Fritz Wotruba anschaun, der als erfolgreicher Künstler und
Lehrer mehrere Bildhauergenerationen, vor allem in der Nachkriegszeit, beeinflusste. "Neben
Skulpturen und Zeichnungen des Bildhauers präsentiert die Ausstellung
vielfältiges, noch nie ausgestelltes Foto- und Dokumentationsmaterial
aus dem reichhaltigen Nachlass des Bildhauers um dessen Rezeption in
Gesellschaft, Kunstkritik, Literatur und Ausstellungen, sein Umfeld, die
Wotruba-Schule und die Entstehungsgeschichte des Wotruba-Museums zu
vermitteln".
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Lilly Steiner
Composition baroque, 1938
Öl auf Leinwand 146 x 97 cm
© Belvedere, Wien |
Barock - Since 1630
Unteres Belvedere
27. Februar bis 9. Juni 2013
Auch im Unteren Belvedere gibt es eine interessante Ausstellung: vom 27. Februar bis 9. Juni 2013 kann man in "Barock - Since 1630" eine Kombination aus Werken des 17. und 18. Jahrhunderts und späteren Werken, die an jene des Barocks anknüpfen oder sie imitieren/ interpretieren, betrachten. Dabei sollen die "zahlreichen Möglichkeiten, sich
der Kunst des Barock zu nähern" untersucht werden. "Anhand von Werken von Franz
Anton Maulbertsch, Franz Xaver Messerschmidt, Paul Troger, Hans Makart,
Anton Faistauer, Oskar Kokoschka, Lilly Steiner, Gerhart Frankl u. a.
wird zum Ausdruck gebracht, dass Barock kein Rückzugsgebiet für
Konservative, sondern vielmehr Ansatzpunkt für die Moderne ist".
Schaut jedenfalls ganz interessant aus.
Fotos - Österreichische Fotografien von den 1930ern bis heute
21er Haus
Mja, und noch eine letzte Ausstellung im Belvedere, die ganz nett wirkt: Vom 30. Jänner bis 5. Mai 2013 kann man im 21er Haus Auszüge der österreichischen Fotographie von den 1930ern bis heute anschaun. Im Mittelpunkt stehen dabei die Motive. Dabei liegen drei Grundmotive der Werkauswahl zugrunde: Dinge, Menschen und die Fotografie selbst. Diese "drei Hauptmotive stehen für Objekt, Subjekt und deren
In-Beziehung-Setzen, also die bestimmenden Parameter der Fotografie. [...] Sie stellen die alten Fragen nach dem
Abbild, der Echtheit des Abgebildeten, aber auch der Objektivität der
Kamera in aktualisierter Form" ähm, ja. Für alle, die's weniger philosophisch sehen: schaun ganz interessant aus, die Fotos ;o)..
Quelle: http://www.belvedere.at/de
Kunstforum Austria
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Miquel Barceló
Doble Coleoidea I, 2008
Mischtechnik auf Papier, 102,5 x 152 cm
Privatbesitz, Courtesy Galerie Bruno Bischofberger, Zürich
© Courtesy Miquel Barceló
© Foto: André Morin/Studio Miquel Barceló, Paris |
Miquel Barceló
Das Kunstforum Austria zeigt noch bis 10. März 2013 Werke von Miquel Barceló. Der Künstler hatte eine führende Position in der Neuen Malerei der 1980er Jahre und scheint einen besonderen Zugang zu Material und Form zu haben (laut Kunstforums-HP kneten der pastosen Ölfarbe, Erde, Lehm, Ton). Wie dem auch sei - seine Bilder schaun äußerst interessant aus. Da kann man's durchaus riskieren, einen Blick darauf zu werfen. Und wenn man schon dort ist, kann man auch gleich bei einer "skandalumwitterten Muse" vorbeischaun:
Meret Oppenheim
Vom 21. März bis 14. Juli 2013 kann man, ebenfalls im Kunstforum Austria, Werke einer der "bedeutendsten und
eigenwilligsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts" betrachten - unter anderem hat sie eine mit Pelz überzogenen
Tasse erfunden und gilt als wichtigste
Vertreterin des französischen Surrealismus. "Ihr vielfältiges Oeuvre, das
gleichermaßen Malerei, Skulptur, Dichtung und Design umfasst, entzieht
sich jeder stilistischen Einordnung und stringenter Entwicklung. In den
1970er Jahren wird Oppenheim, die sich vehement gegen gesellschaftlich
zugewiesene Geschlechterrollen einsetzt, zu einer zentralen
feministischen Identifikationsfigur. »Die Freiheit wird einem nicht
gegeben, man muss sie sich nehmen«, lautete ihr Credo" -- durchaus interessant. :o)
Quelle: http://www.bankaustria-kunstforum.at/de
Albertina
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Max Ernst
Ohne Titel, um 1920
Collage, Bleistift und Gouache auf Papier
© VBK, Wien 2013 / Privatbesitz
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Max Ernst - Retrospektive
Sie ist zwar schon mit Saus und Braus eröffnet, trotzdem hier ein weiterer Hinweis auf die Retrospektive Max Ernst, die bis 5. Mai 2013 in der Albertina zu sehen ist. Deren HP meint dazu: "Fraglos gehört Max Ernst mit Matisse, Picasso, Beckmann, Kandinsky und
Warhol zu den Jahrhundertfiguren der Kunstgeschichte.
Als früher Protagonist des Dadaismus,
Pionier des Surrealismus und Entdecker raffinierter Techniken wie
Collage, Frottage,
Grattage, Décalcomanie und Oszillation
entzieht er sein Schaffen einer griffigen Definition. Was
als Konstante bleibt ist die Beständigkeit des Widerspruchs".
Die Albertina zeigt eine Auswahl von 180
Gemälden, Collagen und Skulpturen sowie
repräsentativen Beispielen illustrierter Bücher und Dokumente aus allen Werkphasen und gibt einen Überblick über die Biographie des Künstlers im Spiegel seiner Kunst.
Das Tolle an der Albertina: Man kann mit einem Ticket in alle Ausstellungen. Wenn man also schon mal im Max Ernst drinnen ist, kann man sich gleich auch ein wenig in den weiteren Ausstellungen des Hauses umschauen:
Lewis Baltz
Vom 1. März bis 2. Juni 2013 kann man die irgendwie sehr ansprechenden Fotos des US-Amerikaners Lewis Baltz bestaunen, der meist verwüstete Peripherien und menschenleere Landschaften ablichtet. "Mit
bis dato nicht darstellungswürdigen
Sujets, wie Industriegebäuden, Vorstadtsiedlungen und Brachlandschaften
revolutionierte
er die künstlerische Fotografie in den
1970er-Jahren". Die Albertina zeigt Werke und Serien, aber auch Fotos anderer Künstler, die von Baltz maßgeblich beeinflusst wurden.
Außerdem zeigt die Albertina aus ihren Beständen Bosch, Bruegel, Rubens und Rembrandt:
Vom 14. März bis 30. Juni 2013 kann man ausgewählte Exemplare aus der Sammlung niederländischer Handzeichnungen aus der Zeit von 1450 bis
1650 bestaunen. Mit dabei sind Werke aus dem Umkreis des Jan van
Eyck, von Petrus
Christus und Dirk Bouts, sowie Arbeiten von Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel d. Ältere. Ein Muss für alle, die, wie ich, ihre Niederländer lieben. :o)
Quelle: http://www.albertina.at
Leopoldmuseum
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Jean Cocteau, llustration zu Jean Genet
Querelle de Brest, 1947
© Privatsammlung © VBK, Wien 2012 |
Nackte Männer
(
Bericht über meinen Ausstellungsbesuch)
"Was soll eigentlich die Hysterie um diese Ausstellung?" - keine Ahnung. Wir sollten wohl selbst einmal nachschaun gehen, was an nackten Männern so interessant ist. In der Kunst, mein ich ;o).
Noch bis 04. März 2013 kann man sich in der Gruppe oder allein anschaun, ob die Plakate mit den nackten Fußballern halten, was sie versprechen. Das Leopoldmuseum zeigt dabei eine "längst überfällige
Ausstellung zu Vielfalt und Wandel in der Darstellung nackter Männer von
1800 bis heute", wobei zeitliche Schwerpunkte auf die Aufklärung,Französische Revolution und
Klassizismus um 1800, auf die Klassische
Moderne um 1900 und auf die Kunst nach
1945 gesetzt werden.
Dabei werden unterschiedliche künstlerische Zugänge und der Wandel von Körper-, Schönheits- und Wertvortsellungen verfolgt. Jaha. Nackte Frauen gibt es in jedem Museum. Für nackte Männer brauchen sie eine Spezialausstellung. Also, Frauen Wiens: Vereinigt euch und gehn wir nackte Männer schaun!
Quelle: http://www.leopoldmuseum.org/de